Der Ex-Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, könnte eine wesentlich kürzere Haftstrafe absitzen als zunächst angenommen. Bolsonaro hatte für Aufsehen gesorgt, als er seine elektronische Fußfessel mit einem Lötkolben beschädigte. Gemäß einem kontroversen Gesetzesentwurf soll seine Strafe von ursprünglich 27 Jahren auf zwei Jahre und vier Monate verkürzt werden. Diese Entscheidung fiel nach der Zustimmung des Abgeordnetenhauses nun auch im brasilianischen Senat. Präsident Lula kündigte jedoch sein Veto gegen den Gesetzesentwurf an. Letztendlich liegt die Entscheidung über Bolsonaros Freilassung bei der Justiz, die das Strafmaß unter den neuen Bedingungen neu festlegen müsste. Bolsonaro wurde vom Obersten Gericht Brasiliens im September zu einer Haftstrafe von 27 Jahren verurteilt, nachdem er beschuldigt wurde, eine kriminelle Organisation zur Umkehrung seiner Wahlniederlage gegen seinen linksgerichteten Nachfolger Lula im Jahr 2022 geführt zu haben. Im November trat der Politiker seine Haftstrafe an.